BLOG: Was ich noch eben sagen wollte…

Wer hat Angst vor Sauerstoff?

In jedem Nitroxkurs lernt man als eins der allerwichtigsten Dinge, dass man bei hohen Sauerstoff-Partialdrücken eine Sauerstoffvergiftung bekommen kann. Die kann zu Krämpfen führen, und diese enden unter Wasser meist tödlich.

Das stimmt zwar, ganz ohne Zweifel, und dieses Risiko wollen wir definitiv nicht eingehen. Aber: Was muss eigentlich passieren, damit man wirklich nah an die Grenzen kommt? Und welche Nebenwirkungen hat die Angst vor einer Sauerstoffvergiftung bei Taucher:innen?

Ab wann krampft man?

Die am meisten gefürchtete der „OxTox-Hits“, der Sauerstoffvergiftung, ist die CNS-Vergiftung. Dabei sorgt der zu hohe pO2 für Ausfälle im zentralen Nervensystem wie Seh- und Hörstörungen, Schwindel, einem metallischen Geschmack im Mund, Wahrnehmungsstörungen – und schließlich zu Krämpfen.
Ein Krampf unter Wasser ist eine sehr ernste Angelegenheit: Die Atmung ist nicht mehr kontrollierbar, der ganze Körper zuckt, oder bewegt sich gar nicht mehr – so ein Zustand ist schon an Land mehr als nur unangenehm, unter Wasser endet er wahrscheinlich tödlich.

Deshalb wollen wie diese Vergiftung unter Wasser auf jeden Fall vermeiden. Wir bleiben deshalb von allen empfohlenen Grenzen weit genug weg – am besten so weit, wie all unsere Tauchverbände empfehlen: Für normale Tauchgänge mit Nitrox gelten 1,4 bar pO2 als sicher, bei einer längeren Exposition wie mit dem Rebreather bleibt man mit 1,3 bar oder weniger eher unter dieser Grenze.

Im Trockenen, z.B. bei Druckkammerbehandlungen, sehen die Werte ganz anders aus. Bei 18m reinem Sauerstoff atmen? Kein Problem, das wird regelmäßig gemacht. Die Krampanfälle, zu denen es dabei bisweilen kommt, werden für den Behandlungserfolg in Kauf genommen. Aber dabei sitzt man ja im Trockenen, wo die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer ist als in Bewegung unter Wasser – und das Resultat ist nicht weiter dramatisch.

Was man daran aber schon ahnen kann: Die Grenzwerte sind leider beim besten Willen nicht empirisch fundiert, und die „CNS-Clock“ steht immer wieder in der Kritik. Weil die Mechanismen, wie eine Sauerstoffvergiftung zu Symptomen führt, nicht ganz verstanden sind, und weil diese Reaktionen so chaotisch und unvorhersehbar auftreten, ist die Bestimmung von Grenzen eher Kaffeesatzleserei als Wissenschaft.

Dennoch haben sich genau diese Grenzen ja nun über Jahre bewährt. Innerhalb dieser Grenzen kannst du dir durchaus sicher sein, dass du keine Sauerstoffvergiftung erleben wirst. Die NOAA – Grenzwerte, bekannt auch als eben jene „CNS-Clock“, werden jetzt seit Jahrzehnten erfolgreich verwendet und scheinen dafür zu sorgen, dass Unfälle mit Sauerstoffvergiftungen extrem selten geworden sind.
Innerhalb der Grenzen darf man sich also sicher fühlen, aber umgekehrt gilt das nicht: Wenn du sie überschreitest, wirst du nicht sofort vom Blitz bzw. einer Sauerstoffvergiftung getroffen. Es ist nur so, dass das Risiko größer wird, und wir das im Normalfall nicht akzeptieren wollen. Es ist ein bisschen wie ei den M-Werten – irgendwo muss man eine Linie ziehen, aber die stellt keine harte Grenze da, sondern wird in einen schwammigen Bereich eines steigenden Risikos dann eben irgendwo gesetzt. 

Das große Problem bei der CNS-Vergiftung ist, dass sie nicht vorhersehbar ist. Meistens treten unter Wasser die Symptome sehr schnell auf – bzw. wir wissen nicht genau, ob vorher etwas zu spüren war, weil das Opfer nicht mehr berichten kann.

Aus Druckkammerexperimenten ist bekannt, welche Symptome vor den Krämpfen auftreten. Dabei wird auch heute noch auf Experimente zurückgegriffen, die 1947 veröffentlicht wurden, in denen Menschen so lange mit Sauerstoff in einer Druckkammer auf über 3 bar waren, bis sich die ersten Symptome bemerkbar machten. Dabei kam es auch zu einigen Krampfanfällen, die Versuche waren also einigermaßen gefährlich. Deshalb benutzen wir heute noch diese sehr alten Ergebnisse: Es gibt keinen Grund, Experimente zu wiederholen, bei denen Menschen zu Schaden kommen, und schon gar nicht wenn noch nicht einmal neue Ergebnisse zu erwarten sind.

Aus dieser Quelle kommt eine Grafik zur CNS-Toxizität, die sehr klar zeigt, wie chaotisch ihr Auftreten ist. Was hier deutlich wird: Bei ein und derselben Person können Symptome einer Sauerstoffvergiftung nach extrem unterschiedlich langen Zeiten auftreten. Weder ist es trainierbar, noch in irgendeiner Weise vorhersehbar, wie lange es an einem bestimmten Tag dauern wird.

Was bedeutet das für uns? Weil unklar ist, wann die Symptome genau einsetzen, ist ein sehr großer Sicherheitsabstand zu dem Bereich, in dem das überhaupt passieren kann, angemessen. Zum anderen sieht man aber auch, dass die Symptome nicht gleich bei den ersten Atemzügen einsetzen. Das ist auch gewissermaßen logisch: Der Sauerstoff muss erst einmal in den Körper und anfangen, unerwünschte Dinge zu tun, und das braucht eben ein paar Minuten.

 

Zum Nachlesen: DONALD: Oxygen poisoning in man. 1947

 

Sind OTUs ein Ding?

Vorab: Nein.
Nicht für uns zumindest, wenn wir ein paar Tauchgänge am Tag innerhalb der Nullzeitgrenzen mit Nitrox machen. Bei Behandlungen in der Druckkammer, und auch bei sehr langen Rebreather-Tauchgängen, kann das anders aussehen.

OTUs, Oxygen Toxicity Units, sind eine Einheit, mit der man bestimmen kann, wie lange jemand Sauerstoff unter einem höheren Druck als normal atmen kann, ohne dass die Lunge beschädigt wird. Dazu gibt es eine recht solide Datenbasis, und wenn man gerne weiter eine funktionierende Lunge haben möchte, ist es klug, sich an die empfohlenen Maximalwerte zu halten. Die liegen mit 300 OTUs am Tag bei mehreren Tagen hintereinander, oder sogar 850 am Tag für einzelne Tage, immer sehr hoch.

Beim Sporttauchen haben wir daher erst einmal eine andre Grenze: Die CNS-Clock. Wenn wir uns an die halten, können uns die OTUs egal sein – wie man hier in der Tabelle auch eindeutig sehen kann.

Ab wann wird der pO2 denn zu einem Problem? So, alles in allem?

Man könnte jetzt auf die Idee kommen, dass unsere Grenzwerte doch arg konservativ gewählt sind. Wenn Menschen auch mit einem pO2 von 3 bar noch lange keine Symptome spüren, warum dann unsere engen Grenzen?

Ganz einfach: Die Grenzen waren früher etwas weiter, bei 1,6 oder sogar 1,8 bar pO2. Mit der Zeit hat sich aber herausgestellt, dass es in diesem Bereich ab und zu eben doch zu einer Sauerstoffvergiftung kommt, besonders dann, wenn zu dem hohen pO2 noch andere Dinge wie Anstrengung dazukommen. Und dass man sich mal anstrengen muss, kann man beim Tauchen eben nicht ausschließen.

Unfälle, in denen eine Sauerstoffvergiftung eine Rolle spielt, sind inzwischen sehr selten – und die wenigen, die es gibt, sind erstaunlich gut zu erklären. Da gab es den Rebreather-Taucher, der seinen pO2 einfach auf 2 bar hochgestellt hat – was sehr lange gut ging, lang genug, um sich sicher zu fühlen und das immer so zu machen, weil ja viel weniger Deko…. Bis es dann halt nicht mehr gut ging. Weil es nicht vorhersehbar ist, nach wie viel Zeit es genau passiert, bei so einem pO2 aber irgendwann passieren wird. Und dann kommt es immer mal zu Verwechslungen beim technischen Tauchen: Wenn man auf 21m aus Versehen auf den reinen Sauerstoff wechselt statt auf EAN50, kann das schiefgehen. Man kann übrigens auch Glück haben und es passiert gar nichts. Auf gar keinen Fall aber fängt man gleich bei den ersten Atemzügen an zu krampfen – vielleicht ist der bestätigende Blick auf das Gas des Buddys nach dem Gaswechsel viel wichtiger als das zuschauen bei der Aktion. Aber das nur am Rande…

Unfälle mit Sauerstoffvergiftungen im ganz normalen Sporttauchbereich mit Nitrox, bei denen nicht wirklich ganz grob und über längere Zeit alle Grenzwerte überschritten wurden, kommen nicht mehr vor. Solange man weiß, was genau in der Flasche ist, und sich an die 1,4 bar pO2 hält, muss man sich wirklich kein Sorgen machen. So gar nicht.

OxTox-Panik: Das größte Risiko?

Trotzdem ist die Angst vor einer Sauerstoffvergiftung groß und weit verbreitet. Wer von euch hat es schon mal gehört – dieser Guide, der stolz erzählt, dass er tiefer als soundso nicht mehr hinterher geht, weil er ja Nitrox hat und dann sicher vergiftet würde?
Wer wurde schon mal gefragt, ob man jetzt lieber zwei Tage aussetzen sollte, weil am Computer kurz mal MOD geblinkt hat?

Abgesehen von dem absolut unverantwortlichen Verhalten eines Guides, ist es einfach nicht zuträglich für einen entspannten Tauchgang, wenn man permanent Angst hat. Aus Angst kann bei dem kleinsten Problem Panik werden – und die ist unter Wasser WIRKLICH gefährlich. Vor was sollten wir also wirklich Angst haben, und wovor eher nicht?

Wir haben gesehen, dass man unter einem pO2 von 2 bar selten Probleme bekommt. Selten ist uns nicht genug, weil man die Probleme zwar an Land normalerweise überlebt – aber unter Wasser eher nicht. Um von selten auf nie zu kommen, ist es sinnvoll, die Grenze bei 1,4 bar pO2 zu setzen.
Das bedeutet: Auch bei einem pO2 von 2 bar ist nicht damit zu rechnen, dass jemand im nächsten Moment krampft. Aber ja: Ab da kann das schon passieren.

Unsere Grenzwerte sind so gewählt, dass wir noch ein paar Meter Spielraum haben. Die sind aber genau für eins da: Notfälle. Sie sind NICHT Teil unserer Tauchgangsplanung.

Ich plane meine Tauchgänge mit einem pO2 von 1,4 bar an der tiefsten Stelle OC, 1,3 bar pO2 CC (dort ist man diesem pO2 länger ausgesetzt). Für die Deko, in schon moderaten bis flachen Tiefen, gehe ich dann auf 1,6 bar pO2 – für eine begrenzte Zeit.

Aber das mit der Panik – es ist wirklich wichtig zu wissen, dass die Grenzen nicht starr sind. Man erleidet keine Vergiftung bei einer bestimmten Dosis. Wenn es also einen wichtigen Grund gibt, die Grenze für eine kurze Zeit zu überschreiten, dann kann man das tun. Natürlich kann man dem Buddy helfen, wenn man dafür einen pO2 von 1,7 für 2-3 Minuten in Kauf nehmen muss, bis man gemeinsam aufsteigt.

Wo genau man die Grenze setzt, ist schwer zu sagen – aber wenn wir auf 1,4 bar pO2 planen, haben wir immer einen Spielraum.

Kurz mal einen sehr hohen pO2 erleben geht so gut wie immer gut. Erst eine längere Einwirkzeit macht Probleme. Wenn man einen zu hohen pO2 hatte, sollte man in danach verringern, also ein wenig aufsteigen (oder am CCR den Setpoint ändern)

Aber das Wichtigste dabei: DON’T PANIC!

Für die paar Minuten am Außenriff….

Malpique: Wo sich die Seele in Schwarzen Korallen verliert

Ein Freund hat mir mal geschrieben, er habe ja irgendwann am Außenriff von Malpique seine Seele verloren und suche sie seitdem. Immer noch und immer wieder, es ziehe ihn da einfach magisch in die Tiefe.
Arg lyrisch, aber eben doch passend: Wenige Orte auf der Welt haben auf mich eine derartige Anziehungskraft. In dieser einen tiefen Spalte, in der sich die Barracudas verstecken – ich glaube, da ist auch ein Teil meiner Seele hängengeblieben.

Torre de Malpique - der Turm

Der Turm von Malpique, von unten. Mysterium, Ziel, Wegweiser.

Wenn man Malpique kennenlernt….

… dann sieht man wahrscheinlich als erstes mal die Kreuze, den Canyon, vielleicht die Wand, und wenn man wirklich gut taucht den Torbogen. Schön, faszinierend – und der Tauchgang durchs Blau zum Turm, für normale Sporttaucher:innen machbar, der kann einem auch schon die Schuhe ausziehen. Für die technischen Taucher:innen beginnt hier ein weiterer Tauchplatz.
Da, wo die Sporttauchtiefe endet, endet auch der Turm, dieses von Schwarzen Korallen bewachsene Lavamonstrum. Von der einen Seite sieht er wie ein Herz aus, von oben wie eine Nadel, als Schatten im Blau wie ein vager Wegweiser. Als solchen lässt man ihn zur Seite, wenn man das Außenriff ansteuert – das wirklich äußere, noch weit unter dem Torbogen. Und hier landet man an einer Wand, deren Ende nicht zu erkennen ist. 50m, 60, – der Blick wandert immer tiefer, ins endlose Blau. In einer Felsspalte steht ein Schwarm Barracudas, bewacht von einer großen Makrele, manchmal jagen sie hin und her oder schwimmen im Kreis. Lange dauert es nicht, dann muss man schon wieder hoch.
Das Blau nach unten ist in Wirklichkeit gar nicht endlos. Bei 90m geht es in Sand über. Von dort unten ist der Blick an der Steilwand hoch unglaublich: Über 30m liegt der Wald aus Schwarzen Korallen senkrecht an der Felswand. Aber bleiben kann man nicht, es sind nur wenige Minuten, die wir in der Tiefe zu Gast sein dürfen.

Aber wie kommt man so tief?

Damals, in einer Zeit, als Taucher noch starke Männer mit Bärten waren, als Eltern mit ihren Kindern im Auto rauchten und der Sarotti – Mohr die Schokolade zierte, also damals, da sind natürlich auch schon Leute da raus getaucht, Mit einer einzigen Flasche auf dem Rücken, und ohne Computer, und das ging schon auch gut. Meistens zumindest.
Heute hat sich vieles geändert, und wirklich oft zum Guten. Auch das Sicherheitsdenken beim Tauchen: Wir wollen sicher sein, dass wir wieder auftauchen, und zwar auch dann, wenn etwas schiefgeht oder wir einen Fehler machen. Deshalb macht man das heute nicht mehr einfach so, sondern tastet sich langsam vor. Und jeder, wirklich jeder einzelne Tachgang dieses Vortastens ist es für sich selbst schon wert gemacht zu werden.

Die Barracudaspalte in Malpique

„Nur ein bisschen Deko“

Die alten Hasen behaupten gerne, ein bisschen Deko gehöre doch zur Grundausbildung, und das solle man doch einfach so machen. Sie haben ja eh gelernt, wie man Dekotauchgänge „berechnet“. Oft meinen sie damit aber leider gar nicht mehr, als dass derjenige eine Dekotabelle ablesen kann.
Andere hingegen, die Götter des Tek, sind überzeugt davon, ab 30m brauche es Trimix, eine redundante Gasversorgung, einen langen Schlauch und zwei Messer. Alles immer bei allen gleich konfiguriert, natürlich.
Ich bin mir ja recht sicher, dass man beides und vieles dazwischen machen kann: den Turm mal mit Monoflasche, mal mit Trimix betauchen, mal mit Monoflasche ohne Oktopus und mal mit D12 und drei Stages ins Wasser zu gehen, oder auch mit Rebreather, mehreren Bailouts und Scooter – kann man schon alles machen.

Was man aber klären sollte, wenn man Dekotauchgänge unternehmen möchte:

  • Kann ich Probleme unter Wasser bewältigen, ohne aufzutauchen und ohne grob meine Tarierung zu verlieren?
  • Habe ich genug Atemgas dabei, um den Tauchgang zu machen und mögliche Probleme in den Griff zu kriegen?
  • Ein wie hohes Risiko einer Dekokrankheit nehme ich in Kauf, und wie schätze ich das Risiko ein?

Ein paar Minuten Deko sind noch kein technischer Tauchgang…

Auch heute muss man nicht gleich komplett zum Tekkie werden, nur um mal ein paar Miuten dranzuhängen. Es gibt bei den verschiedenen Verbänden Ausbildungen dafür, dekopflichtige Tauchgänge zu machen und ein Dekogas zu benutzen. Das bringt einen schon mal einen ganzen Schritt weiter, man muss aber nicht gleich komplett die Ausrüstung umstellen. Bei SSI ist das der „Decompression Diver“, andere Verbände haben ähnliches.

Irgendwo hat das aber eine Grenze, die üblicherweise bei Tauchgängen über 40 Meter gesetzt wird. Grund dafür: Der Atemgasvorrat und die Redundanz.

Tiefer wollen

Wenn die 40m nicht reichen, muss irgendwann vor allem mehr Gas her. Eine Doppelflasche auf den Rücken, oder eine an jede Seite – einfach so, dass es einer Rock Bottom Berechnung standhält. Und mit Gasen muss man sich dann auskennen: Sauerstoff kann garstig werden, und den Stickstoff muss man halt auch mögen.
Mit Doppelgerät und zwei Stages kommt man durchaus weit – aber irgendwann, vor allem wenn Heliumpreise ins Spiel kommen, erreicht auch das wieder eine Grenze. Dann denkt man darüber nach, das selbe Gas einfach immer wieder zu atmen – der Rebreather sitzt plötzlich im Hinterkopf und grinst einen fröhlich an.

Viele Flaschen für einen Tauchgang

Klar in der Birne: Trimix

Es ist schön, wirklich wunderschön da unten. Aber so richtig erinnert man sich bei tiefen Tauchgängen mit Luft – den vielleicht zu tiefen – normalerweise gar nicht, was man da gesehen hat. Ein bisschen grau war es auf jeden Fall….
Das sind ganz klare Effekte des Tiefenrauschs. Sobald man mit Trimix in der selben Ecke ist, kommen die Farben ins Spiel: Man sieht jetzt, wie die Spalte weitergeht, sieht das Rot und das Grün und die Konturen wieder klar werden…. Wer unten erst wechselt, kann erfahren, wie sich dieser Schleier löst. So ähnlich, wie man das auch bei tiefen Tauchgängen mit Luft auf dem Weg nach oben fühlen kann.

Natülich ist das Zeug teuer, entsetzlich aufwändig, und das nur für ein paar Minuten Grundzeit – aber, doch, echt: Es lohnt sich.

Das Außenriff, tief

Was man so in Kauf nimmt

Alles in allem ist es ein langer Weg is zum unteren Ende des Außenriffs. Ein Fläschchen auf den Rücken, und ab ins Wasser? So einfach ist es nicht mehr.
Tauchgänge mit Gasen, die man an der Oberfläche nicht atmen kann, brauchen viel Planung und viel Vorbereitung. Zuerst einmal muss ein Tauchplan her: Wo wollen wir hin, wie lange, welche Gase brauchen wir dafür? Die müssen dann gemischt werden, die Ausrüstung muss evtl. noch mal angepasst werden, dann erst geht es los. Also, nachdem man es geschafft hat, mit der ganzen Ausrüstung auch tatsächlich im Wasser zu sein. Und du weißt, dass du auch wieder raus musst….

Aber dann schaust du von unten hoch. Direkt unter dir der Sand auf 90m, über dir diese Wand, die du immer nur von oben erahnt hast. Senkrecht nach oben, tauchst du wieder auf, der Sonne entgegen, die durch die Tannenbäume scheint. Auf 60m fühlst du dich wieder zuhause, flach, fast schon oben. Und erinnerst dich daran, wie tief sich das noch zwei Wochen vorher, mit Luft, angefühlt hat.
Da, in diesem Moment, musste ich dann doch mal über Rebreather nachdenken. Inzwischen habe ich die Gegend und einige andere schon mit meinem JJ sehen dürfen, und es war die beste Entscheidung der letzten Jahre. Aber das wird dann eine neue Geschichte.

Divemaster werden: Kurs in Cash oder in Arbeit zahlen?

Das Geschäft mit den Träumen

Sonne, Strand, tauchen – schon als Anfänger beginnen viele, davon zu träumen, das als Beruf zu machen. Oder zumindest mal für ein paar Jahre… Reisen, überall auf der Welt Geld verdienen, und zwar genau mit dem, was man eh am liebsten macht – unwiderstehlich.
Die Realität ist eine andere, und das wissen alle, die mal etwas genauer nachgefragt haben. Als Divemaster findet man eh nur an wenigen Orten einen Job, wird schlecht bezahlt – und viel besser wird es als Tauchlehrer auch nicht. Um in dem Geschäft wirklich Fuss zu fassen, muss man mehr zu bieten haben als ein Divemaster-Kärtchen.
Nichtsdestotrotz kann es eine der besten Entscheidungen im Leben sein, einfach mal das zu tun, worauf man wirklich Lust hat, und diese Leidenschaft mit anderen zu teilen. Wenn man es wirklich, wirklich will, dann kann man es selbst in der Taucherei schaffen. Und allein die Tatsache, dass man bei der Arbeit tauchen darf, entschädigt für vieles. Es muss ja nicht zum Beruf bis ans Lebensende werden.
Wenn du also gerne deinen Divemaster machen möchtest, oder einfach nur den Dive Guide, ob im Urlaub oder in einem längeren Praktikum – mach es! Der Kurs und das Umfeld, das du dir dafür aufbaust, wird dich auf jeden Fall weiterbringen. Aber je nachdem, was du dabei suchst, kann es unterschiedliche Ansätze geben. Um die geht es hier: Willst und kannst du mehr Zeit oder mehr Geld investieren? Willst du taucherisch weiterkommen, oder dich vor allem besser um andere kümmern können? Möchtest du gerne in einer Tauchbasis arbeiten, oder soll es ein Hobby bleiben?
Your office, your meeting, your business dinner - #divessi #realdiving #pukfishacademy

Alles böse…

Wenn es nun darum geht, wie man am besten ein Tauchprofi  wird, dann fangen schon die ersten großen Debatten an. Zumindest, wenn man es wagt, auf facebook oder in anderen Foren nachzufragen….
Im deutschsprachigen Raum wird hier vor allem über die bösen Basen geschimpft, die arme Tauchanfänger:innen als Trainees ausbeuten und sie für ihre wertvolle Arbeit gar nicht bezahlen. Amerikaner:innen scheinen das anders zu sehen, die schimpfen wie die Rohrspatzen über die unverschämten Taucher:innen, die ihren Divemaster nicht bezahlen, sondern ihn sich mit einem Internship verdienen wollen.
Wer ist denn nun böse – der Basenbetreiber:innen oder der zukünftige Divemaster?
Wie immer kommt es drauf an. Grundsätzlich kostet tauchen Geld, und eine vernünftige Ausbildung sogar eine ganze Stange davon. Wenn eine Ausbildung zu billig ist, liegt der Verdacht nahe, dass sie nicht gut sein kann.
Wer seine Kurse bezahlt, hat das Recht, auf die vereinbarte Leistung zu pochen, und kann im Zweifel ohne großen Aufwand den Anbieter wechseln. Wenn man also in einem normalen Job normal verdient, ist es durchaus eine gute Idee, einfach die Kurse zu buchen, die man machen möchte.
Wer wenig verdient, findet aber auch Angebote, die Kurse mit Arbeit zu bezahlen. Auch hier wird bezahlt, nur halt in einer anderen Form. Und das kann sehr unterschiedlich aussehen.

Ausbildung gegen Mitarbeit: Worauf sollte man achten?

Grundsätzlich ist die Arbeit, die man als Trainee auf einer Basis leisten kann, angelernte Hilfsarbeit – also nichts, wofür man fürstlich entlohnt wird. Wenn sich ein Angebot zu gut anhört, sollte man also misstrauisch werden. Keine Basis verschenkt ihre Ausbildung, je mehr man bekommt, umso mehr für die Basis sinnvolle Arbeit wird erwartet. Das kann bestenfalls bedeuten, dass man mehr Zeit an Hotelpools verbringt, wo man Schnuppertauchen verkauft,  als selbst im Wasser, und den Kompressorraum am Ende besser kennt als das Hausriff – schlimmstenfalls aber auch, dass man viel zu früh als Guide oder sogar schon als Tauchlehrer:in eingesetzt wird. Nachfragen, welche Aufgaben man übernehmen soll und wie viele Tauchgänge man normalerweise selber machen kann, ist definitiv eine gute Idee.
Dazu sollte man aber auch die eigenen Erwartungen anpassen. Nein, man kann mit 30 Tauchgängen nicht guiden, ja, Schnuppertauchgänge sind anspruchsvoll und man muss qualifiziert sein, sie zu leiten. Du machst die Ausbildung, um das zu lernen, und solltest es am Ende können, nicht von Anfang an irgendwie machen.
Und auch wenn es sich so anfühlt, als wäre man sechs Tage die Woche zehn Stunden am Tag am arbeiten: Schau dir genau an, wie viel dieser Zeit du mit für die Basis relevanten Tätigkeiten verbringst. Wenn du zwei mal am Tag tauchen gehst, bleibt da nicht mehr so viel übrig….

Ausbeutung vom Feinsten: Die abschreckendsten Beispiele

Das Leben als Trainee kann in der Tat ganz schön ekelhaft sein. Wenn man die falsche Basis erwischt hat, ist man der unterste in der Basishierarchie, darf putzen, Flaschen füllen – und vielleicht ab und zu auch mal tauchen. Schlimm ist es, wenn Trainees nicht ins Wasser kommen, über Monate hinweg weder Taucherfahrung sammeln noch Ausbildung bekommen, sondern nur als unbezahlte Hilfsarbeiter:innen herhalten. Wenn sie dann am Ende ein Brevet geschenkt bekommen, für das sie die Ausbildung noch nicht einmal gemacht haben, macht das die Sache nicht besser.
Noch schlimmer als diese Ausbeutung ist es aber, wenn Trainees für Instructor-Aufgaben eingesetzt werden. In vielen Basen ist es Usus, dass die noch ganz unerfahrenen Taucher:innen schon Gäste guiden und sogar Schnuppertauchgänge durchführen – als extremster mir bekannter Fall der junge Mann mit gerade mal gut 20 Tauchgängen, der alleine mit sechs (!) Schnuppertauchern im Meer war.

Die besten Internships

Da aber nicht alle Basen böse sind, gibt es natürlich auch Beispiele davon, wie es gut laufen kann. Im Idealfall ist man bei einem Internship viel im Wasser und bekommt das volle Programm an Basisalltag mit. 30-40 Tauchgänge im Monat, Schnuppertauchen und Kurse begleiten, als zuverlässiger Buddy funktionieren, selbst den Weg finden, dann mal unter Beobachtung selber guiden, unterschiedliche Tauchlehrer;innen beobachten und sich das beste raussuchen können – dabei lernt man. Je mehr Zeit man damit verbringt, umso mehr echte Erfahrung kann man sammeln. Auch der beste Kurs kann einem genau das nicht vermitteln: Erfahrung. Die muss man selber machen, und dafür bietet ein längerer Aufenthalt in einer Tauchbasis gute Möglichkeiten.
Deshalb bieten viele Basen Internship Programme an, die man als Kandidat:in bezahlen muss. Klar – in dem Fall wird man nicht für Basistätigkeiten eingesetzt, sondern alles dreht sich darum, wie man am besten lernt. Ob bezahlt oder als eine Art Stipendium – möglichst viel Zeit im Wasser, und dabei eine gesunde Mischung aus für einen selbst anspruchsvollen Tauchgängen und solchen, bei denen man Anfänger:innen bei ihren ersten Gehversuchen beobachtet, ist die beste Art zu lernen.

Internship bei uns

Gerade junge Leute haben oft einfach nicht das Geld, viele Tauchgänge und eine vernünftige Ausbildung zu bezahlen – dafür aber Zeit ohne Ende. Deshalb bieten wir, wenn wir gerade Bedarf an Guides für die nächste Saison haben, eine realativ günstige bis am Ende fast kostenlose Variante an. „Am Ende“ deshalb, weil erst mal der Kurs bezahlt wird. Man lernt aber im Kurs nict nur das Standardprogramm, sondern kommt langsam dahin, im Team wie alle anderen für alle Basisarbeiten zuständig zu sein. Man macht auch nicht nur einzelne wenige Ausbildungstauchgänge, sondern taucht so oft und so lange man will einfach mit. Dabei ist man üblichrweise bei dem Tauchgang dabei, wo es gerade am sinnvollsten ist – auch wenn etwas anderes gerade mehr Spass machen würde.
Wer Zeit mitbringt, kann wirklich intensiv lernen und so weit kommen, dass man dann auch tatsächlich bei uns als Guide arbeiten kann. Und hier kommt dann auch etwas zurück: In dem Moment, in dem wir jemanden tatsächlich unabhängig einsetzen können, wird das auch bezahlt. Auf die Art ist es möglich, den Kurs sozusagen „zurückzuverdienen“ – aber weil das zum einen vom Kundenaufkommen, zum anderen aber auch sehr vom Guide abhängt, machen wir keine zu großen Versprechungen.
Wer normal verdient, fährt wahrscheinlich besser damit, einfach die Kurse zu buchen und nach dem Tauchen in der Sonne zu liegen, anstatt die Flaschen zu füllen. Damit die Erfahrung nicht zu kurz kommt, bieten wir trotzdem an, dass jeder, der einen Pro-Kurs macht, so lange mit uns tauchen kann, wie er will – und dabei jeweils das mitmacht, was sie gerade weiterbringt. Der Vorteil an einem bezahlten Kurs ist ganz klar der, dass deine Ausbildung im Mittelpunkt steht, nicht die Bedürfnisse der Basis – du arbeitest nicht hier, du bist Gast.

… und es macht doch Spass

Bei allen Warnungen, und aller Vorsicht: Natürlich machen wir alle den Job, weil es uns Spass macht. Immer wieder, immer noch, über Jahre hinweg. Jeder, der ein paar Jahre dabei ist, hat zwar eine Menge ärgerlicher Geschichten zu erzählen – aber auch einige Gute. Und mit der Zeit findet man heraus, ob, wie und wo man gerne arbeiten möchte. Ich mache jetzt seit 15 Jahren nichts anderes, und möchte um nichts in der Welt mein Leben gegen einen normalen Job tauschen.

Wo sind die besten Tauchplätze auf den Kanaren?

Atlantik? Tauchen? Echt jetzt?

Immer wieder Neues erleben, Tauchreviere erkunden, die einen überraschen, und das auch nach hunderten und tausenden von Tauchgängen immer noch – das ist zumindest für mich das Wichtigste an unserem geliebten Hobby.
Viele Taucher lieben warme Gewässer, mit ihren bunten, tropischen Fischen, den Korallen, dem weißen Sand – und klar, das ist nett. Aber, ganz ehrlich: Mich langweilt das relativ schnell. Irgendwie hänge ich am schwarzen Sand, den Lavafelsen und diesem intensiven, klaren Blau.
Der Atlantik sorgt immer wieder für neue Überraschungen, und genau das macht ihn so interessant. Da kommt mal eben der echt größte Rochen ever ganz nah vorbei, ein Manta macht (alle zwei Jahre) den Weg nach oben dunkel, manchmal sind ganz viele Drückerfische auf einem Fleck, dann plötzlich keiner mehr, dafür aber Schmetterlingsrochen – bei jedem Tauchgang ist es anders als noch ein paar Tage vorher. Das ist spannend, das liebe ich am Ostatlantik, und gerade hier auf La Palma an der steilsten der kanarischen Inseln.
Octopus

Die Kanaren: Sieben Inseln, sieben Welten

Jede einzelne der kanarischen Inseln hat ihren eigenen Charme, unter wir über Wasser. Allen gemeinsam ist der vulkanische Ursprung, die schroffen Landschaften, die zerklüfteten Felsformationen unter Wasser. Keine Korallen, dafür aber bunte Schwämme, Höhlen, dunkler und heller Sand, Steilwände und Lavaflüsse.
​Wenn man oft genug Urlaub macht und gerne immer wieder etwas neues sieht, kann man gut einfach eine Insel nach der anderen besuchen. Meine ganz persönliche Rangliste: No 1 ist La Palma, dicht gefolgt von El Hierro, danach kommt direkt schon Lanzarote. Teneriffa und Gran Canaria im Mittelfeld – die sind mir auch einfach zu groß und zu touristisch. Ach ja, und dann gibt es da noch Fuerteventura….

Auf Lanzarote gibt es drei Tauchgebiete: Playa Blanca, Puerto del Carmen und der Norden.
Der Playa Chica in Puerto del Carmen ist ein beeindruckender Tauchplatz, ein sehr langes Riff mit mehreren Attraktionen in allen Tiefen.Hier sammeln sich unter der Woche alle, wirklich alle Tauchbasen der Insel, und die Parkplätze werden vor allem im Sommer schnell knapp – trotz des reservierten Bereichs für die Center. Der Anlauf hat aber auch einen Grund: Der Playa Chica ist ein Tauchplatz, an dem man ohne weiteres 6-10 Tauchgänge machen kann, ohne dass es sich wiederholt. An dem großen Zacki vorbei zur Kathedrale; weit rechts ins Blue Hole; runter zur orangenen Koralle; rechts zum Hafen oder einfach nur rund um die Bucht – der Platz hat es in sich. Und direkt nebenan wären noch die Playa Grande und Fariones, und natürlich die Hafenwracks, die man aber besser vom Boot aus betaucht.
Noch schöner finde ich allerdings den Norden: Hier sind die Einstiege wilder, und die dunkle Lava setzt sich unter Wasser fort und zieht einen in die Tiefe. Das Highlight ist hier die Höhle in Puerto Moro, zugänglich nur bei sehr ruhigem Meer und für trittsichere Taucher – der Weg ins Wasser hat es in sich.
Ganz im Süden, im sehr touristischen Playa Blanca, wird nur vom Boot aus getaucht. Die Landschaft ist sanfter, flacher, mehr weißer Sand durchogen von Felsabsätzen. Auch sehr schön, aber nciht ganz so spektakulär wie der wildere Rest der Insel. Deshalb wurde auch hier das Museo Atlantico errichtet, eine Sklpturen-Ausstellung unter Wasser. Wie lange es die noch geneb wird?
Fuerteventura – ach, Fuerteventura…. Es soll Leute geben, die diese Insel lieben, vor allem Surfer. Verstanden habe ich das nie. Tauchen kann man im Norden im Flachbereich zwischen Lanzarote und Fuerteventura, da mögen ein paar nette Spots sein. Dann gibt es in der Mitte die langgezogene Wand vor Caleta de Fuste, und im Süden das große und das kleine Muränenriff. Ganz ehrlich: Ich finde die Insel unter Wasser so langweilig wie an Land. Wahrscheinlich einfach deshalb, weil mir die Abwechslung und die Tiefe fehlen.
Auf Gran Canaria soll es sich gut tauchen lassen, sagt man. Ich war dort noch nicht im Wasser, habe aber mal beobachtet, wie das so läuft am „El Cabron“, dem meistbesuchten Landtauchplatz. Das ist ein felsiger Einstieg, fies, wellig… Und die Guides haen hier eine ganz eigene Methode entwickelt, die Leute ins Wasser und wieder raus zu bringen. JENS, NOVH MAL GENAU BITTE!
Teneriffa ist vor allem eins: sehr touristisch. Betaucht wird in erster Linie der Süden und der Osten, und gerade die Ostküste hat einige sehr schöne Tauchplätze wie Las Eras und Punta Prieta, die auch leicht von Land zu erreichen sind. Mein Favorit ist Montaña Amarilla in der Nähe von Las Galletas. Dort sind auch einige Basen, die mit dem Boot rausfahren und dadurch eine große Anzahl an spektakulären Plätzen erreichen.
Das winzige La Gomera ist nicht gerade als Tauchdestination bekannt. Ich habe dort auch nur die Wälder und die Berge genossen – die Insel ist so schön, dass es sich lohnen würde, es einfach auszuprobieren.
Die allerkleinste der kanarischen Inseln ist El Hierro, und für die Festlandspanier gilt diese Insel als das Taucherparadies schlechthin. Deshalb liegt in La Restinga auch eine Tauchbasis neben der anderen. Getaucht wird immer vom Boot aus, und die Plätze sind in der Tat spektakulär. Die Chancen auf Großfisch sind besser als auf den anderen Inseln, die häufig deutlichen Strömungen scheinen für viele Tiere recht attraktiv zu sein. Einziges Manko: Da es nur einen kleinen lokalen Flughafen gibt, ist die Anreise etwas aufwändig.
Und dann ist da noch La Palma. Dass die grünste der kanarischen Inseln mein Favorit ist, wird niemanden erstaunen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. La Palma ist unglaublich steil, und so wird es auch im Wasser sehr schnell sehr tief. Man kann gemütlich vom Strand aus ins Wasser gehen und ist kurz darauf auf jeder erdenklichen Tiefe. Da es im Flachen auch wunderschön ist, kommen auch Anfänger auf ihre Kosten – und die ganz Hartgesottenen können beim dekomprimieren auch noch bunte Fische gucken. Dazu kommt, dass die Tauchplätze so unterschiedlich sind, wie ich es auf keiner anderen Insel erlebt habe. Es bleibt also lange spannend, und es ist immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Tauchen auf den Kanaren ist abenteuerlich

Natürlich sind die Kanaren nicht das einfachste Tauchgebiet der Welt. Der Atlantik ist eigenwillig, und Europa bietet nicht den Luxus unzähliger billiger Arbeitskräfte.
Wer hier taucht, muss sein Equipment selbst schleppen, selbst spülen, und oft auch den Jeep oder das Boot mit beladen. Gibt halt keine billigen Sklaven, und ihr wollt den Service nicht wirklich zum europäischen Mindestlohn zahlen…
Außerdem gibt es hier Wellen, Brandung, manchmal Strömung. Alles kein Problem, wenn man darauf hört, was der Guide so zum Thema Ein- und Ausstieg sagt. Ansonsten kann ein bisschen in der Brandung kugeln ja auch ganz witzig sein – zumindest für die Zuschauer…
Die meisten, die sich einmal darauf eingelassen haben, kommen aber immer wieder. Weil es nah ist, warm, trotzdem europäisch, und man einfach geil tauchen kann. Und es auch nach tausenden von Tauchgängen nicht langweilig wird.
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