Ich persönlich bin sehr empfänglich für den Tiefenrausch. Ich mag ihn und fürchte ihn wie den Untergang… Der Rausch der großen Tiefen hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber Alkohol: kein Kater. Wenn man in der Lage ist, aus dieser Zone zu entkommen, klärt sich das Gehirn sofort und es gibt keinen schrecklichen Morgen.

(Jacques Cousteau: The silent world)

Tiefe ist etwas Merkwürdiges: Sie fühlt sich jedes Mal anders an, sie ist anziehend und erschreckend zugleich, sie macht die Sicht klarer oder birgt Dunkelheit…

Tiefe ist in jedem Wasser anders: Sechzig Meter mit Luft in warmen, hellen Meeren fühlen sich ganz anders an als 60m im Bodensee.

Tiefe fühlt sich für jeden Menschen anders an: Manche lieben das Gefühl des Tiefenrauschs, andere hassen es.

Tiefenrausch ist ein extrem schwer erforschbares Thema: Ein “echter” Tiefenrausch setzt erst in einer Tiefe ein, in der Tests mit Menschen sich aus ethischen Gründen verbieten. Nichtsdestotrotz existiert die Erfahrung, dass Taucher einen Tiefenrausch erleben, auf sehr unterschiedliche Arten, und irgendwie mit ihm umgehen.

Das subjektive Erlebnis geht hier nicht immer konform mit dem, was wissenschaftlich erfasst ist. In den nächsten Kapiteln werden wir zeigen, was über den Tiefenrausch erforscht ist – und überlegen, was weiterhin eine große Unbekannte bleibt.

Mal über Tiefenrausch reden?

Hast du schon mal einen Tiefenrausch erlebt? Wo warst du, mit wem, wie tief? Wie hat es sich angefühlt?
Erzähle uns doch einfach mal davon, wie es so ist, wenn man einen Tiefenrausch hat. Ganz formlos. Wir kommen dann gerne noch mal auf dich zurück und fragen nach – wir sammeln nämlich Geschichten, um die auszuwerten und hier (natürlich anonym!) weiterzugeben. Vielleicht lässt sich daraus ja etwas lernen, was alle Studien nicht bieten können….